Rasende Reporterin?
Am letzten Sonntag war ich für eine Berichterstattung am Herbstfest des Wildnisparks Langenberg und Sihlwald. Unter anderem war dabei der Seilartist Freddy Nock ein grosser Anziehungspunkt für die kleinen und grösseren Besucher des Anlasses. Der Wegweiser, um zu ihm zu gelangen, zeigte 20 Minuten Fussweg an. 20 Minuten steil bergauf, notabene – was ich aber nicht wusste, als ich mich auf den Weg machte. Während ich das leicht schlammige Tobel erkraxelte, liebte ich meinen Job gerade nicht wirklich und pfutterte ein bisschen vor mich hin. Von wegen rasende Reporterin. Eher schwer schnaufende und transpirierende Reporterin. Oben angekommen, entdeckte ich den Zeitungsfotografen, der im Gegensatz zu mir sehr frisch und munter aussah. Abgekämpft begab ich mich zu ihm… und fand heraus, dass er mit dem Motorrad dorthin gefahren war. Tja, da sieht man mal wieder den Unterschied zwischen einem Zeitungsprofi und einem Greenhorn wie mir.
Als ich mit meinem schwarzen Reporterbüchli das Geschehen rund um Freddy Nock beobachtete, sah ich den 5jährigen Lukas, welcher sich mutig auf Nocks Schultern stellte. Während dieser auf dem Seil balancierte. Ein ihm noch bis vor wenigen Minuten unbekannter Mann – und der Kleine hatte das Urvertrauen und den Mut, dies zu tun. Auf Nocks Schultern angekommen, streckte er die Arme aus und grinste mit seinen süssen Zahnlücken über das ganze Gesicht. So richtig, richtig stolz darauf, diese akrobatische Einlage hingekriegt zu haben. In diesem rührenden Moment liebte ich meinen Job wieder. Sehr sogar.
Was ich an dem Tag sonst noch so erlebte, könnt ihr hier lesen: