24. März 2015

Tipps für erfolgreiches Crowdfunding

Crowdfunding Tipps und Tricks

Ich werde ab und zu gefragt, ob ich Tipps dafür habe, wie man erfolgreich eine Crowdfunding-Kampagne lanciert. Natürlich kann man das nicht so allgemein sagen, jedes Vorhaben und jedes Finanzierungsziel ist wieder anders. Aber ich gebe euch sehr gerne meine Erfahrungen weiter, welche ich bei meinem eigenen Crowdfunding-Projekt für das Buch „Von Amor bis Zimtstern“ gemacht habe.

Tipps vor der Projektlancierung

 1. Sei begeistert von deinem Projekt!

Meines Erachtens die allerwichtigste Komponente einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne. Denn es kommt einiges auf dich zu und du wirst viel Schnauf brauchen. Wenn du nicht 200% begeistert bist und hinter deinem Projekt stehst, wirst du es schwer haben.

2. Überlege dir, was dein Projekt einzigartig macht

Warum sollen Menschen dein Projekt unterstützen? Stelle sicher, dass dein Projekt eine einzigartige und persönliche Komponente hat. Idealerweise kombiniert mit einem gewissen Neuigkeitswert.

3. Baue deine Crowd auf – langsam und stetig

Es ist sehr schwierig, wenn man mit so einem Projekt von Null auf Hundert versucht, eine grosse Menge Menschen zu erreichen. Idealerweise hast du schon eine bestehende Community, welche beispielsweise deinen Blog liest, schon an Konzerten von dir war oder bereits einmal eine Ausstellung von dir besucht hat.

4. Erstelle einen genauen Projekt-Zeitplan mit Reserven

Das war einer der Fehler, den ich begangen habe. Als dann endlich feststand, dass die Finanzierung klappt, kam ich mit der Buchproduktion fast ein bisschen ins Schleudern. Wir wurden zwar termingerecht fertig, aber es wäre idealer gewesen, wir hätten das Buch ein paar Wochen früher auf den Markt bringen können. Drum denkt daran: Nicht nur die Kampagne braucht viel Zeit – auch die eigentliche Produktion ist zeitintensiv. Und: Es kann immer etwas schiefgehen – darum unbedingt Reserven einbauen.

5. Sei bereit, sehr, sehr viel Zeit zu investieren!

Ich wusste, dass die Kampagne zeitaufwändig wird. Ich hätte allerdings niemals gedacht, wie zeitaufwändig! Wenn man das nicht als Team, sondern als Einzelperson durchzieht, dann gehen wirklich sehr, sehr viele Stunden dafür drauf. Rufe dir das unbedingt nochmals ins Bewusstsein, bevor du loslegst.

So, nun habt ihr alles durchgeplant und seid bereit, eure Crowdfunding-Kampagne zu lancieren.

6. Wähle eine für dein Projekt geeignete Crowdfunding-Plattform aus

Es gibt mittlerweile Dutzende von Plattformen für Crowdfunding. Ich persönlich habe mich für wemakeit entschieden und bin damit sehr gut gefahren. Schaut euch um, welche Angebote es auf dem Markt gibt und wählt eine Plattform aus, welche idealerweise schon mal ein ähnliches Projekt wie deines lanciert hat. In diesem – schon etwas älteren – Artikel über Crowdfunding findet ihr ein paar Beispiele von Plattformen.

7. Mach ein Video für deine Ausschreibung

Wenn du Leute zum Crowdfunding animieren willst, spricht ein Video Bände. Du kannst damit die Leute viel direkter ansprechen als „nur“ mit Text und Bild. Ein Tipp aus eigener Erfahrung: Schreibe dir für den Video-Dreh ein kleines Drehbuch – sonst kommt nämlich viel „Gestaggele“ dabei raus 😉

8. Lies die Bedingungen – das Kleingedruckte – gut durch!

Kläre im Vorfeld ab, wie die Bedingungen genau sind. Denn ist die Kampagne einmal online, kannst du NICHTS mehr daran ändern, weder die Laufzeit, noch das Finanzierungsziel. Überlege dir also gut, wie lange die Laufzeit sein soll. Und kläre im Vorfeld ab, ob du allenfalls einen Gross-Sponsor in deinem Umfeld hast, der dir bereits einen Teil des von dir benötigten Betrages vorschiessen kann. Das kann unter Umständen einfacher sein, als den ganzen Betrag mit Klein-Beträgen zu finanzieren – je nachdem, wie hoch dein Finanzierungsziel ist.

9. Offeriere alternative Bezahlmöglichkeiten

In meinem Umfeld war es so, dass zahlreiche Personen mein Projekt zwar unterstützen wollten, aber nicht bereit waren, sich dafür auf einer Plattform zu registrieren. Diesen Personen habe ich angeboten, dass sie mir das Geld in bar geben oder auf mein Konto einzahlen könnten. Danach habe ich auf der Plattform einen Account „Alexandras anonyme Unterstützer“ erstellt und die jeweiligen Beträge, die ich erhielt, so verbucht. Bei mir sind insgesamt über ein Drittel des Gesamtbetrages so bezahlt worden – der etwas umständlichere Weg zu diesen Unterstützungsbeiträgen hat sich also gelohnt.

10. Leg los – auf allen Kanälen!

Wenn du soweit bist, verbreite die Nachricht auf allen möglichen Kanälen. Denke dabei aber nicht nur an Facebook und Co., sondern organisiere auch etwas im Offline-Bereich. Ein Brief beispielsweise an deine Bekannten, die nicht auf den sozialen Medien-Kanälen registriert sind. Vor allem aber musst du dich darauf einstellen, dass du deine Crowdfunding-Geschichte nun einige Male erzählen wirst.

Crowdfunding ist kein 100 Meter Speed-Rennen, sondern ein Marathon. Ich fand den Monat, in welchem die Kampagne lief, recht anstrengend. Darum empfehle ich allen, sich die Agenda in dieser Zeit ziemlich frei zu halten – denn ihr werdet viele zeitliche Ressourcen brauchen, um alle Mails und Anfragen zu beantworten.

Weitere nützliche Tipps in Sachen Crowdfunding findet ihr auch bei Wemakeit.

Nun wünsche ich euch ganz viel Erfolg bei der Finanzierung eures Projektes!