Es ist Januar, wenn….

… man im Fitnesscenter kaum einen Garderobenschrank findet und es auf dem Garderobenboden aussieht wie in einem Schuhladen….

….. die ehemaligen Raucher sehnsüchtig die Nasen an der Raucherlounge plattdrücken in der Hoffnung auf einen Hauch des Duftes der grossen Freiheit…..

… neben einem in der Cafeteria jemand einen Salat „aber bitte ohne Sauce, nur mit etwas Zitronensaft“ bestellt….

…. der ehemalige Shopaholic mit verbundenen Augen durch die Bahnhofstrasse vorbei an all den laut schreienden „Sales“ Plakaten läuft….

…. man bei der Beinpresse im Fitnesscenter 10 Minuten warten muss, bevor man sich quälen kann….

…  der im Pausenraum liegende Dreikönigskuchen am ersten Arbeitstag nach den Ferien lange unberührt bleibt… und dann am Nachmittag doch noch gegessen wird (schuldig? ich? ach lassen wir das 🙂

…. die überzeugte Prosecco-Geniesserin plötzlich nur noch tapfer an „Virgin Cocktails“ nippt….

…. es auf der sonst üblicherweise halbleeren Joggingstrecke plötzlich zu und her geht wie auf der Route 66 und man sich aneinander vorbeidrängeln muss….

Hand aufs Herz – habt ihr schon viele eurer Vorsätze gebrochen? Es ist ja immerhin schon der 11te Januar 😉 Oder habt ihr Grund, stolz auf euch zu sein?

Wenn ich versage, versuche ich es nochmals... und nochmals....

Frohe Festtage!

Liebe Leser/innen

Der Journalisten-Alltag im Dezember ist natürlich geprägt von vorweihnächtlichen Themen. Ich besuchte verschiedene weihnachtlich anmutende Konzerte, einen Weihnachtsmarkt und – das hat mich am meisten beeindruckt – einen Weihnachtsbaumzüchter. Ich habe dabei viel über Geduld gelernt – bis so ein Baum die vollständige Grösse erreicht hat, dauert es 8-12 Jahre – und auch, dass es noch Leute gibt, welche sich einer Aufgabe einfach aus Freude daran verschreiben und nicht, weil es vom Umsatz her wirklich lohnend ist. Der Züchter Martin Angermann hegt und pflegt diese Bäume jahrelang – und kann schlussendlich nur jeden dritten davon verkaufen. Doch seine Freude an den Bäumen war ihm anzumerken und wirkte richtig ansteckend. Das Portrait über den Weihnachtsbaum-Züchter findet ihr hier:

Artikel Weihnachtsbaumzüchter Martin Angermann ZSZ 19.12.2012

Das Gespräch hat für mich so einiges zusammengefasst, was ich dieses Jahr während meiner Tätigkeit im Lokaljournalismus lernen durfte. Es gibt auch in dieser konsumorientierten Zeit noch sehr viele Menschen, welche ihre Zeit gerne in Projekte investieren, einfach, weil sie riesige Freude daran haben. Nicht, weil sie an allererster Stelle überlegen, was für sie persönlich dabei an Profit in irgendeiner Form drinliegen kann. Viele Menschen in den zahlreichen Vereinen, mit welchen ich mich unterhalten habe, tun es für den Gemeinschaftsgedanken und aus Spass. Und dies finde ich das Schöne und wahnsinning bereichernd an meinem Beruf, dass ich solche Menschen treffen, kennenlernen und von ihnen viel Neues lernen kann. Ich freue mich bereits jetzt wieder auf viele spannende Begegnungen im 2013!

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen, erholsamen Abschluss vom Jahr 2012 und für das neue Jahr viel Schwung, Freude und nur das Allerbeste!